Am 07.11. fand in Berlin-Zehlendorf der Prüferlehrgang unter der Leitung von Frank Asner (6. Dan) und Günter Dirks-Woweries (5. Dan) statt. Die Ausrichtung organisierte in diesem Jahr wieder der 1. Zehlendorfer Karate Verein. Überrascht hatte wohl auch, dass im Anschluss des Prüferlehrgangs nahtlos in die Kumiteeinheit des Top-Athleten Eric Scheppein gewechselt wurde. Als sogenanntes „cool down“ konnte die Tai-Chi-Einheit mit Jian Chen überzeugen, wo der Kreislauf wieder heruntergefahren werden konnte.
Am Samstag ging es zunächst im Prüferlehrgang, anders als sonst, richtig zur Sache. Anstatt trockener Theorie wurden prüfungsrelevante Kumiteformen (Jiyu-Ippon-Kumite und Kaeshi-Kumite) mit und ohne Partner geübt. Frank und Günter zeigten dabei, worauf die Prüfer sowie die Schüler bei der Ausführung der Techniken zu achten haben. Jeder Angriff hat so zu erfolgen, dass der Verteidiger gezwungen ist, auszuweichen und jeder Verteidiger hat seinen gewählten Abwehrblock mit einer entsprechenden Stellungstechnik (z.B. Zenkutsu-Dachi, Kiba-Dachi usw.) abzuschließen. Nur so kann ein Gegenangriff oder Konter mit z.B. Gyaku-Zuki seine Wirkung im Ernstfall entfalten. Letztendlich sollte der Blick auf das Wesentliche gerichtet sein und zurück zum Ursprung gehen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause, die alle für nötig empfunden haben, ging es mit Eric und seinem sehr gut durchdachten Kumitetraining weiter, wobei der Aspekt des Wettkampfkumites im Vordergrund stand. Der mehrfache Berliner Meister und Deutsche Vizemeister sowie Danträger gab seine langjährigen Wettkampferfahrungen an die Teilnehmer weiter. Mit einer gewissen zur Schau gestellten Freude absolvierten die Teilnehmer die Partnerübungen. Ob Weiß- oder Schwarzgurt, jeder kam auf seine Kosten und geriet an seine Grenzen.
Es hat allen viel Spaß gemacht. Eric wies darauf hin, dass man gar nicht früh genug mit dem Kumitetraining anfangen kann. Bestimmte Bewegungsmuster lassen sich gut am Anfang einer Karatestunde auch spielerisch ins Training einbauen und sorgen dafür, dass die Hemmschwelle aber auch die Angst vor eventuellen Verletzungen dem Anfänger genommen werden kann. Dazu zeigte er viele praktische Partnerübungen.
Als „cool down“ gab es noch eine Tai-Chi-Einheit bei Jian Chen, die als Krönung und zum Schluss eine Tai-Chi-Kata „24 Schritte“ in Perfektion vorführte. Zu sehen war die Perfektion jedoch nur bei ihr. Die Teilnehmer waren bemüht, entschleunigt den fließenden Bewegungen von Frau Chen im „Shotokan-Stil“ zu folgen, wozu es hoffentlich bald eine Wiederholung geben wird.
Zuletzt gab es noch Gürtelprüfungen, die den Tag abrundeten. Vielen Dank an alle Beteiligten, die zur Organisation und dem leiblichen Wohl (Getränke, Kuchen und belegte Brötchen) beigetragen haben.
Fazit: Es war ein sehr gelungener Lehrgang, in der die Atmosphäre stimmte und auch bei allem Eifer, ein faires Miteinander entstand.