Freitag Abend: Dojo Zehlendorf. Der Sensei gibt letzte Anweisungen und verteilt die Prüflinge auf die Fahrzeuge für die Anreise zum Prüfungsort. Nächster Morgen: alle sind da, besteigen die Gefährte und sind überpünktlich in Hellersdorf.
So fängt sie an: die Prüfung, auf die alle sehnsüchtig gewartet haben.
Sie erwarten: 19 Prüferinnen und Prüfer, durchdachte Organisation, eine blitzblanke Halle , guter Kaffee und Kuchen als Nervennahrung.
Die Prüflinge sind ein Schnitt durch die Alterspyramide. Das Alterspektrum reich von 6 bis 66 Jahren., wobei die jungen Karatekas in der Überzahl sind.
Nach dem Aufwärmtraining werden Gruppen für die einzelnen Farbgurte gebildet. Grundschule, Kumite und Freikampfübungen werden nicht als Frontalunterricht durchgeführt, sondern individuell von den Prüfern begleitet. Instabile Stände, unsauber ausgeführte Tritte, luschige Armbewegungen werden engagiert korrigiert bis sie mit hinreichender Qualität ausgeführt werden. Das ist kein Urlaub für verdiente Vereinsmitglieder,- das ist engagierte Betreuung. Das schafft Sicherheit bei den Kandidaten für die eigentliche Prüfung und eine sportliche Atmosphäre für alle.
Bei der eigentlichen Prüfung treten Kandidaten in Gruppen zu zweit oder zu viert an. Tori und Uke haben dabei stets eine ähnliche Statur, so dass Freikampfübungen und Kumite sauber ausgeführt werden können. Bei den Katas sehen die Prüfer gut vorbereitete Kandidaten, deren kleinere Patzer das Gesamtergebnis nicht in Frage stellen. Vergessen werden die Patzer allerdings nicht;- sie werden beim Debriefing nach der Präsentation der Kata noch einzeln von den Prüfern konstruktiv kommentiert. Damit bekommt jeder Kandidat eine klare Ansage mit nach Hause, woran er feilen sollte.
Die Zeremonie der Urkundenüberzeichnung zollte dem Trainingsfleiss der Kandidaten und dem Engagement der Prüfer gleichermassen Respekt.
Besser kann eine Generalprobe für den Jubiläumslehrgang im nächsten Jahr nicht laufen.
Autor: Dettmar Hagel